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Fasten hemmt den Appetit

Gerade kürzlich gab es wieder eine kleine, aber feine Studie zum Thema Fasten von der ich (Britta Lüerßen) Euch hier erzählen will.

Vielleicht wisst ihr es, aber mich erschrecken diese Zahlen immer - In Deutschland, so sagt das RKI, sind insgesamt 53,5 % der Bevölkerung (46,6 % der Frauen und 60,5 % der Männer) von Übergewicht betroffen. Bei 19,0 % der Erwachsenen liegt sogar eine schwere Adipositas vor. Und selbst, wenn ich in unseren Kursen immer abwiegele und sage, dass das Fasten nicht in erster Linie zum Abnehmen da ist, freue ich mich doch, es schwarz auf weiß zu lesen, wie sehr das Fasten langfristig helfen kann, überflüssiges Gewicht zu reduzieren. Denn dieses rasant zunehmende Problem des Übergewichts ist KEIN (rein) kosmetisches Problem - als das es oft heruntergespielt wird - es bedroht massiv die Gesundheit!

Die Studie wurde vor Kurzem im Fachmagazin „Frontiers in Cellular and Infection Microbiology“ veröffentlicht. Sie wurde mit 25 übergewichtigen Testpersonen als spezielle Form des energiereduzierten phasenweisen Intervallfastens durchgeführt und kommt zu dem Schluss, dass Fasten das Mikrobiom (=Gesamtheit der Darmbakterien) und die Kommunikation zwischen Darm und Hirn verändert und auf diese Weise den Appetit reduziert, was beim Abnehmen langfristig hilft.

Die Veränderung des Mikrobioms erfolgt beim Fasten binnen weniger Tage. Das zeigte sich schon in vielen Studien, und ist ja auch schon beim Umstieg auf vegetarische Ernährung zu beobachten. Auch in dieser Studie veränderte sich die Anzahl verschiedener Bakterien. Beispielsweise nahm in der Studie die Häufigkeit des Krankheitserregers E. coli bei energiearmer Kost ab. Das Bakterium wird mit Adipositas, auch Fettleibigkeit genannt, in Verbindung gebracht. Laut Forschenden kann das Bakterium die Blut-Hirn-Schranke durchdringen, und die Gehirnfunktion beeinflussen sowie appetitanregende Signalstoffe aktivieren. Andere, positiv wirkende Bakterien nahmen zu.

Die Veränderungen der Gehirnaktivität wurden in der Studie mittels Magnetresonanztherapie untersucht. Unter energiearmer Kost, so stellte man fest, geht die Aktivität im Bereich des Emotions- und Lerngedächtnis zurück. Somit nimmt der erlernte Nahrungsmittelreiz ab und die Nahrungsaufnahme wird gehemmt, was über das dann veränderte Essverhalten wiederum eine weitere Gewichtsabnahme fördert.

Es ist meeegaspannend, wie unsere Bakterien und unser Nervensystem im Darm auf unser Gehirn einwirken und somit unsere komplette Psyche beeinflussen und wie unterstützend es ist, wenn man für einen gesunden Körper durch gute und richtig getaktete Nahrung sorgt. Da werden wir sicher noch viel Neues aus der Wissenschaft erfahren und bis dahin auf unser sprichwörtliches "Bauchgefühl" hören, dass in dieser Beziehung auch ganz hervorragend funktioniert, zumindest wenn es nicht gerade durch jahrzehntelange Fehlernährung lahmgelegt wurde. Sollte es scchon soweit sein, ist der Weg etwas länger, aber immer noch zu gehen!

Pass auf Dich auf, dass es nicht soweit kommt!

Link zur Original-Studie

Vielen Dank für das Bild von Silvia auf Pixabay